Probleme mit dem Sehen
Sehstörungen
Beeinträchtigungen des Sehens treten bei etwa 40 % aller MS-Patienten als eines der ersten Symptome auf. Im weiteren Krankheitsverlauf sind dann bei mehr als 90 % der MS-Erkrankten auch die Augen betroffen.
Die Sehfähigkeit kann bei MS auf verschiedene Weise beeinträchtigt werden: der Sehnerv selbst kann betroffen sein (Optikusneuritis), aber auch Störungen der Nerven der Sehmuskulatur können Ursache von Sehstörungen sein.
Die typischen Sehstörungen bei MS sind
- „Schleier”-Sehen (verschwommen Sehen)
- Gesichtsfeldausfälle
- Doppelbilder
- Schwierigkeiten beim Fixieren eines Gegenstandes.
Sind die Einschränkungen schwach, werden sie häufig eher als Schwindel, Kopfschmerz oder Müdigkeit der Augen wahrgenommen.
Entzündung des Sehnervs
Die meisten Sehstörungen beruhen auf entzündlichen Prozessen im Bereich des Sehnervs (Nervus Opticus). Sie werden Optikusneuritis genannt.
Meistens ist nur ein Auge von der Entzündung betroffen. Die Optikusneuritis entwickelt sich innerhalb von wenigen Tagen und äußert sich durch folgende Symptome: „Schleier-” oder „Verschwommen”-Sehen, erhöhte Lichtempfindlichkeit, gestörtes Farbsehen (besonders bei der Farbe Rot), Augenschmerzen durch den Blick zur Seite (Bewegungsschmerz) und durch leichten Druck auf den Augapfel (Bulbusdruckschmerz).
Einen Sonderfall stellt das Uhthoff-Phänomen dar: Hier vermindert sich das Sehvermögen nur vorübergehend und meist unter bestimmten äußeren Umständen (z. B. bei Sport). Ursache scheint vor allem der Anstieg der Körpertemperatur zu sein.
Entzündung des Auges
Die MS tritt häufig zusammen mit einer Entzündung der mittleren Augenhaut auf, der sogenannten Uvea. Im Gegensatz zur Optikusneuritis gibt es zwischen Uveitis und MS vermutlich keinen direkten ursächlichen Zusammenhang. Es scheint sich eher um zwei unabhängige Erkrankungen zu handeln, die gehäuft gemeinsam auftreten, weil es bei der Krankheitsentstehung gemeinsame Faktoren gibt. Die typischen Symptome sind Abnahme der Sehschärfe mit Rötung der Augen, Lichtempfindlichkeit, Tränenfluss und Schmerzen.
Störung der Augenbewegung
Viele Patienten sehen während eines Schubes Doppelbilder. Meist kommt es durch Entzündungsherde (Läsionen) zu Muskellähmungen (Paresen) an einem Auge, so dass die Augen nicht mehr in 100%ige Übereinstimmung gebracht werden. Hierbei ist eine Sehbahn, die für die Bewegungen der Augenmuskeln verantwortlich ist, auf einer Seite gestört. Es entsteht ein Doppelbild, das sich verstärkt, wenn das Auge in Richtung des gelähmten Muskels bewegt wird.
Ein gutes Mittel gegen Doppelbilder ist eine Augenklappe. Egal auf welchem Auge. So sieht man nicht mehr mit beiden Augen, sowie Doppelbilder.
Die Augenklappe hat bei mir persönlich auch sehr gut geholfen.
Das wichtigste ist sofort einen Neurologen aufzusuchen. Je früher man gegen den Schub mit Cortison ankämpft, umso weniger können Schäden zurück bleiben.
Eine weitere Ursache für Doppelbilder sind MS-Herde im Kleinhirn, die die Koordination der Augenbewegung stören. Diese Störung der Augenbewegung ist oft beidseitig, und es tritt zusätzlich ein Augenzittern (Nystagmus) auf. Augenzittern sind unwillkürliche ruckartige Augenbewegungen. Das Fixieren eines Punktes ist dabei nicht möglich.
Bei den seltener vorkommenden vertikalen Blickparesen (beim Blick nach oben oder unten) vermitteln die Patienten häufig den Eindruck, sie seien erstaunt: Auf Grund ihrer Nervenstörung neigen sie dazu, ständig Augenbrauen und Stirn ausgleichend nach oben zu ziehen.
Dauer der Sehstörung
Zu Beginn eines akuten Schubes können sich Sehstörungen verschlimmern. Eine Besserung tritt in der Regel schon nach wenigen Tagen ein. In einigen schweren Fällen können die Sehstörungen jedoch bis zu zwei Wochen andauern. Die meisten Patienten erlangen ihr normales Sehvermögen wieder.
Also immer sofort reagieren. Denkt daran, ein intaktes Augenlicht gibt es selten zweimal.
Wenn man nicht mehr laufen kann, kann ich es mit einem Hilfsmittel (Gehstock, Rollator, Rollstuhl) kompensieren. Wenn ich nix mehr sehen kann, habe ich die Arschkarte.
(Dank an MSlife)