Blasenprobleme

Blasenprobleme bei MS:

Oft treten bei MS Blasenfunktionsstörungen  auf. Die Nerven für die Kontrolle der Blasenfunktion sind relativ lang und daher eine große Angriffsfläche für MS-Herde. Wenn die MS das Zusammenspiel von Gehirn, Blase und Schließmuskel der Harnröhre stört, ist es möglich, dass die Blase nicht mehr wie gewohnt kontrolliert werden kann.

Bildergebnis für Behandlungsmöglichkeiten inkontinenzFür uns MS-Patienten können diese Störungen neben der körperlichen Beeinträchtigung auch eine psychische Belastung mit sich bringen.

Es gibt Medikamente, mit denen verschiedene Formen von Blasenfunktionsstörungen erfolgreich behandelt werden können. Durch das Einhalten einiger Verhaltensregeln können wir auch viel zum Erfolg der Behandlung beitragen.
Darum ist es auch sehr wichtig, mit dem Neurologen und einem Urologen über diese Probleme zu sprechen. Ich weiß, das kostet erstmal viel Überwindung, aber nur so kann dir geholfen werden. Denn immer nur zu Hause zu sitzen, weil man Angst hat sich in die Hose zu machen, ist keine Lösung. Man kann sich damit arrangieren und Hilfsmittel benutzen. Auch ich muss damit umgehen. “Rock am Ring” ist für mich auch keine Option mehr. Aber wenn man damit gut umgeht, läuft es schon.


ReizblaseBildergebnis für blasenprobleme bei ms

Bei dieser häufigsten Form der Blasenstörung erhält das Gehirn fälschlicherweise den Befehl zur Blasenentleerung. Die Blasenwandmuskulatur zieht sich zusammen, obwohl die Blase noch nicht gefüllt ist. Kann der Schließmuskel der Harnröhre dem vermehrten Druck in der Blase nicht mehr standhalten, entsteht ein plötzlicher Harndrang. Es kommt zu häufigem Wasserlassen, das zuweilen nicht mehr kontrolliert werden kann.
Meine Blase meldet sich auch sehr unregelmäßig. Erst muss ich nicht, und dann gibt mir meine Blase zu verstehen, “Du hast jetzt genau eine Minute Zeit und dann mache ich alle Schleusen auf”. Also für mich ist es immer der erste Blick, wenn ich irgendwo externes bin, wo ist die nächste Toilette. Damit ich sie dann auch immer schnell erreichen kann.


Störung der Blasenentleerung

Ist das Zusammenspiel zwischen Zusammenziehen der Blasenwandmuskulatur und des Schließmuskels der Harnröhre beeinträchtigt oder ist die Spannung der Blasenwandmuskulatur zu gering (schlaffe Blase), wird die Blase nicht richtig entleert. Anzeichen dafür sind ein verminderter Harnstrahl, der vorzeitige Abbruch der Blasenentleerung sowie Schwierigkeiten beim Beginn des Wasserlassens.

Auch diese Form der Blasenfunktionsstörung kann mit ungewolltem Harnabgang verbunden sein. Die Blase wird nicht vollständig entleert, wodurch sich erhebliche Mengen Restharn ansammeln. Die resultierende andauernde Überdehnung der Blase führt dazu, dass diese immer weniger auf den Füllungsdruck anspricht. Ist die Blase zu voll, kann es zu spontanem, unkontrolliertem Urinverlust (Inkontinenz) kommen. Der Restharn erhöht zudem als Nährboden für Bakterien das Risiko für Harnwegsinfektionen (Blasenentzündungen). Sie machen sich unter anderem durch Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen, häufigen Harndrang und Schmerzen im Bereich der Blase bemerkbar.

Im fortgeschrittenen Stadium der MS kann die Entleerung der Blase durch Spastiken in den Beinen, die teilweise bis in die Muskulatur des Beckenbodens und damit in den Schließmuskel der Harnröhre hinaufreichen, erschwert oder sogar unmöglich werden.

Insbesondere bei andauerndem Restharn können die Harnwegsinfektionen regelmäßig auftreten oder sogar chronisch werden und dann mit irreparablen Nierenschäden enden.

 

Behandlungsmöglichkeiten

Zunächst steht die optimale Behandlung der MS im Vordergrund. Durch eine Basistherapie lässt sich der Krankheitsverlauf von der MS stabilisieren und das Fortschreiten von Beeinträchtigungen vielleicht sogar aufhalten.

Damit Blasenfunktionsstörungen wirksam behandelt werden können, muss ein Arzt (Urologe oder Gynäkologe) die Ursachen diagnostizieren. Dabei ist es hilfreich, ein Ähnliches FotoMiktionstagebuch (Miktion = Wasserlassen) zu führen, in dem du notierst, wie viel du trinkst, wann und wie oft du Wasser lassen musstest und wie viel Urin du dabei abgeben hast. Ein solches Tagebuch gibt dem Arzt wichtige Informationen zur Blasenfunktion. Mit Hilfe von Untersuchungen des Urins, der Blase und Harnröhre kann der Arzt dann feststellen, welche Ursache den Beschwerden zugrunde liegt und anschließend eine geeignete Therapie verordnen. So kann die Menge des Restharns mit Hilfe eines Katheters minimiert werden und Harnwegsinfektionen mit Antibiotika oder alternativen Heilmethoden behandelt werden.
Die Neuro-Urologie ist dafür die beste Anlaufstelle.
Natürlich kann man da schon ein wenig präventif dagagen halten. z.B. mit Beckenbodengymnastik.
Bildergebnis für beckenbodengymnastik  

 

(Dank an : MSlife)

 

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