Kleidung zum Wohlfühlen

Kleidung zum Wohlfühlen – wenn MS das Ankleiden erschwert

Wer sich in seiner Kleidung wohl fühlt, der strahlt mehr Selbstbewusstsein und Zufriedenheit aus. Gleichzeitig sorgt Kleidung, die nicht wirklich gefällt oder kneift für weniger Wohlbefinden.

Nicht immer ist es leicht, das passende Kleidungsstück für sich zu finden. Vor allem, wenn Symptome der MS wie Störungen der Feinmotorik in den Händen oder Bewegungseinschränkungen, das Ankleiden erschweren.

Herausforderungen des Alltags meistern – Unterstützung und Hilfsmittel

Durch MS kann die tägliche Routine zur Herausforderung werden. MS-Symptome, die Bewegungen oder die Feinmotorik beeinträchtigen, können das tägliche Aus- und Ankleiden erschweren. Aufgaben, wie das Zuknöpfen eines Hemdes oder einer Bluse oder das Anziehen der Socken werden plötzlich zu einem Problem oder gar unmöglich.

Es gibt verschiedene Behandlungen und Hilfsangebote, um das Ankleiden und damit die Selbstständigkeit bei MS zu erhalten oder wieder zu verbessern. Dazu zählen sowohl die Ergotherapie, die Hilfsmittelversorgung wie auch funktionelle Kleidung.

Die Ergotherapie ist ein Teil des Therapiekonzepts zur Behandlung der Symptome durch MS. Dabei handelt es sich um eine nicht-medikamentöse Therapieform, die das Ziel hat, die eingeschränkten Fähigkeiten der Patienten zu verbessern oder diese erneut zu erlernen.1 Es kann individuell auf die Bedürfnisse und Symptome jedes Patienten eingegangen werden und mit gezieltem Training können die Schwierigkeiten beim Ankleiden trainiert und geübt werden.

Es gibt verschiedene Hilfsmittel zum Anziehen,Ähnliches Foto die im Alltag eine wertvolle Unterstützung bieten können: ob Sockenanzieher, der das selbstständige Anziehen von Socken im Sitzen ermöglicht, elastische Schnürsenkel, die erneutes Schuhbinden erübrigen oder ein Knopfhaken, der das Knöpfen von Hemden und Blusen mittels Drahtschlaufe vereinfacht. Fragen Sie dazu Ihren Ergotherapeuten oder Ihre MS-Schwester / Ihren MS-Pfleger.

Ähnliches FotoWem das An- und Ausziehen aufgrund bestimmter Symptome schwerer fällt, der kann auch auf funktionelle Kleidung umsteigen. Hier wird der Einsatz von Reißverschlüssen, Klettverschlüssen oder Hakenverschlüssen großgeschrieben. Auch wenn das Vorurteil groß ist, dass funktionelle Mode nicht schön ist: Auf der Suche nach moderner Kleidung mit trendigen Schnitten kann man tatsächlich fündig werden. Auch kühlende Kleidung wie Westen, Shirts oder Arm- und Wadencooler werden immer alltagstauglicher.

Lassen Sie sich von Ihrem Arzt, Ergotherapeuten, Physiotherapeuten, Ihrer Selbsthilfe-Beratungsstelle oder Pflegekraft beraten, welche Hilfsmittel Ihnen das Ankleiden erleichtern können. Die Finanzierung der benötigten Hilfsmittel wird zum Teil von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen und ist mit einem Eigenanteil von 10 % des Preises von den Versicherten selbst zu leisten, wobei der Versicherte maximal 10 € zahlt.2 Erkundigen Sie sich vor einem Kauf bei Ihrer Krankenkasse, ob sie möglicherweise die Kosten für das gewünschte Hilfsmittel übernimmt.

Fragen hierzu beantwortet auch die unabhängige Patientenberatung in Deutschland (UDP). Diese gibt Ihnen Informationen zur Antragsstellung oder hilft im Falle einer Ablehnung der Kostenübernahme. Die UPD berät Sie im gesetzlichen Auftrag kostenlos, neutral und anonym zu gesundheitlichen, gesundheitsrechtlichen und gesundheitssozialen Fragen. Auf der Homepage der UPD finden Sie dazu weitere Informationen.

Wir haben für Sie nochmal alle wichtigen Tipps zusammengefasst.

  • Der Ergotherapeut kann Ihnen wertvolle Unterstützung bieten und das Ankleiden gezielt, ggfs. unter Einsatz von geeigneten Hilfsmitteln, mit Ihnen üben.
  • Lassen Sie sich beraten, welche Hilfsmittel Ihnen das Ankleiden erleichtern können.
  • Funktionelle Kleidung kann im Alltag eine Erleichterung sein – natürlich nur, wenn sie auch dem eigenen Geschmack und Stil entspricht.
  • Erkundigen Sie sich vor einem Kauf, ob Ihre Krankenkasse die Kosten für das benötigte Hilfsmittel übernimmt.

(Quellen:

1] Deutsche Gesellschaft für Neurologie 2017: Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie.

[2] https://www.rehadat-hilfsmittel.de/de/)

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