Multiple Sklerose auf der Welt

Wie verteilt sich Multiple Sklerose auf der Welt?

Die Zahlen der Menschen mit MS weichen in den verschiedenen Regionen der Erde stark voneinander ab. Scheinbar kommt MS seltener vor, je näher die Menschen am Äquator leben. Lesen Sie hier einige Trends …

Beobachtungen zeigen, dass die Häufigkeit von MS-Erkrankungen innerhalb von Europa generell von Süden nach Norden zunimmt: Einer Untersuchung zufolge sind in Kanada auf der Nordhalbkugel 290 von 100.000 Menschen an MS erkrankt und in Ecuador am Äquator 3,2 Betroffene von 100.000 Einwohnern.

In Europa zeichnet sich ebenfalls der Trend ab, dass in südlichen Lagen weniger Menschen von MS betroffen sind:

• 34 von 100.000 Türken waren im Jahr 2009 an MS erkrankt,
• 80 von 100.000 Spaniern,
• 90 bis 93 Belgiern, Luxemburgern, Österreichern und Schweizern sowie
• 129 bis 137 von 100.000 Dänen, Finnen und Deutschen.

 

Solche geografischen Unterschiede lassen vermuten, dass die Erkrankung mit der Sonneneinstrahlung und dem Vitamin-D-Spiegel zusammenhängen könnte. Allerdings zeigen sich in Ländern auf den gleichen Breitengraden ebenfalls erhebliche Unterschiede. So waren beispielsweise in den Nachbarländern Deutschlands „nur“

• 120 von 100.000 Niederländern an MS erkrankt und
• 77 von 100.000 Polen.

 

Der Europäische MS-Atlas der Internationalen MS Föderation (MSIF) verdeutlicht die allgemeine Lage weltweit:

• 2,3 Millionen waren im Jahr 2013 weltweit an MS erkrankt,
• 9,5 Prozent mehr als im Jahr 2008.
• 2-mal mehr Frauen als Männer sind betroffen, in manchen Ländern sind Frauen sogar 3-mal häufiger betroffen und bei
• 5 von 100 neudiagnostizierten Patienten handelt es sich um Kinder.

 

Häufigkeit und Verbreitung der MS – Wer ist betroffen?

Weltweit sind schätzungsweise Verhältnis von Häufigkeit zu Alter in Jahren mit einer Unterscheidung zwischen Frauen und Männern2,5 Millionen Menschen an MS erkrankt, in Deutschland leben mehr als 120.000 Menschen mit MS und jährlich kommen ca. 2.500 Menschen mit der Diagnose MS hinzu.

Alter

Insgesamt tritt MS bei 90 Prozent aller Patienten zwischen dem 15. und dem 60 Lebensjahr, am häufigsten zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr, erstmals auf. Jeder zweite Patient wird vor dem 30. Lebensjahr mit den Symptomen konfrontiert. Im Kindes- und Seniorenalter ist die MS nur selten im Stadium der Ersterkrankung zu finden.

Geschlecht

Frauen sind zwei- bis dreimal häufiger von MS betroffen als Männer. Der Grund hierfür ist noch nicht genau bekannt, aber vermutlich sind hormonelle Einflüsse verantwortlich. Dafür spricht, dass die Krankheit Frauen und Männer gleichermaßen betrifft, wenn sie erst nach dem 40. Lebensjahr auftritt.

Globale Verteilung

Weltkarte mit globaler geographischer Verteilung der MS-Prävalenz 2012
© schmid:heilig/Biogen

Das Risiko, an MS zu erkranken steigt mit der geographischen Entfernung vom Äquator an: MS ist eher in Ländern mit gemäßigtem Klima verbreitet als in wärmeren Regionen. Dabei zeigt sich eine Häufung der Erkrankung in den kühleren Klimazonen der nördlichen Hemisphäre – und zwar vor allem in Gebieten zwischen dem 40. und dem 60. Breitengrad.

Als Hypothesen zur Erklärung dieser Verteilung werden Aspekte wie Klima, erbliche Faktoren, kulturelle Gewohnheiten sowie die Ernährung herangezogen. Keines dieser Erklärungsmodelle kann vollständig überzeugen, denn auch innerhalb eines Landes schwanken die Zahlen.

Untersuchungen von Auswanderer-Familien zeigen, dass Neuankömmlinge noch das gleiche Erkrankungs-Risiko wie in ihrem Herkunftsland haben. Ihre Kinder jedoch passen sich offenbar den Bedingungen der neuen Heimat an, vorausgesetzt, sie sind vor dem Erreichen des 15. Lebensjahrs immigriert.

(Quelle: MSlife)

 

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